Die Überfahrt

Zur unbestimmten
Stunde
Erhielten wir
Kunde
Für die Überfahrt.

Für die Überfahrt
Übers Meer.

Ein Fischer wird
Uns helfen
Mit starken Armen
Doch ohne Namen.

In der Morgendämmerung,
Im Hafen,
Betreten wir
Das schwankende Boot.

Wortlos –
Der Fährmann,
Der die Tiefen kennt,
Er hält das Ruder
In der Hand,
Unerkannt
Durch ehernen Helm, Schleier,
Roten Samt,
Der ihm über die
Starke Schulter fließt.

So gebietet Er
Über den dunklen Kahn
Und das schweigende Meer.

Ich –
Der König
Ohne Land
Trage nun
Das blaue Band
An entfernte, unbekannte
Küsten.
Hole ein die Netze
Wie in einem Wunder –

Samen Traum
Und hoffe durch
Den Licht –
Blick meiner Frau.

Sie hält den nackten Sohn
An sich,
Ganz nah am Herzen,
Sein Blick und meiner
Wenden sich
Zum weiten Meer.

Hier draußen gibt es
Keinen Ort,

Auf dieser Reise
Wird unser Sehen
Unbehaust.

RM, 1.Dezember 2019